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Rückblende Fachtag PflegeSelbsthilfe "Gemeinsam leichter durchs Leben"

„Das geht mir oft genauso, vielen Dank für die Offenheit“, so das Zitat einer Teilnehmerin des digitalen Fachtages PflegeSelbsthilfe Rheinland-Pfalz „Gemeinsam leichter durchs Leben“ am 10.11.2021. In den Workshops und Fachvorträgen standen die Menschen der häuslichen Pflege im Mittelpunkt. Gemeinsam neuen Mut fassen, von den Erfahrungen anderer lernen, die Perspektive wechseln  –  zu vermitteln, dass die PflegeSelbsthilfe das bewirken kann, war zentrales Anliegen des Fachtages.

Mit Humor in der häuslichen Pflege
Zu Austausch und Kennenlernen, um mehr über die PflegeSelbsthilfe zu erfahren und sich zu engagieren waren gut 100 Teilnehmer*innen zusammengekommen.  Prominente Gastredner und kompetente Fachkräfte bereicherten die Veranstaltung mit ihren Impulsen. „Humor ist eine Haltung, die uns durchs Leben trägt, ein Muskel, der trainiert werden kann“ erläuterte Felix Gaudo, der als Clown und Humorexperte für die Stiftung Humor Hilft Heilen von Eckart von Hirschhausen im Einsatz ist. Hirschhausen selbst würdigte in seiner Videobotschaft die enorme Leistung der sorgenden und pflegenden Angehörigen im häuslichen Umfeld. Ohne die Hilfe der pflegenden Angehörigen müssten die Pflegekassen zusätzlich einen enormen finanziellen Beitrag leisten. Rund vier von fünf Pflegebedürftigen werden in Deutschland zu Hause versorgt.

Praktische Tipps und Erfahrung in den Workshops
Die eigenen Grenzen erkennen, für die eigenen Bedürfnisse einstehen: Oft tun sich sorgende und pflegende Angehörige schwer einzugestehen, dass sie gerade in einer Pflegesituation gut auf sich selbst achten müssen. „Nur wenn ich für mich selbst sorge und mich selbst gut pflege, kann ich dauerhaft für andere da sein“ brachte Laurette Bergamelli, Diplom-Psychologin und Achtsamkeitstrainerin es auf den Punkt. Wie unterschwellig und unbewusst psychische Mechanismen gerade in der Sorge und Pflege von geliebten Angehörigen greifen erörterte Heike Kautz, Pflegeexpertin und Fachkraft für Gerontopsychiatrie mit den Teilnehmer*innen ihres Workshops. Für Berufstätige gleicht die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege häufig einem Hochseilakt. Über Unterstützung durch Leistungen aus der Pflegekasse informierte die betriebliche Pflegeberaterin Ronja Christofczik. Im praktischen Workshop Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen mit Entspannungstherapeutin Susanne M. Lorenz konnten die Teilnehmer*innen Verspannungen aufspüren und wirksam lösen und somit direkt etwas für das eigene Wohlbefinden tun. Im Kunstworkshop mit Heike Hambsch ging es darum, auf neuen und anderen Wegen Kraft zu schöpfen und kreativ und gestalterisch tätig zu sein.

Zuspruch von prominenter Stelle
Sozialminister Alexander Schweitzer betonte in seiner Videobotschaft, wie elementar eine gute Versorgung von Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen ist. Die Politik werde weiterhin Anstrengungen unternehmen, um die Situation in der häuslichen Pflege zu verbessern, das kündigte Dr. Thomas Gebhart, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Gesundheit an.
Michael Hamm, Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland verwies auf den hohen Stellenwert der Selbsthilfe und die weitreichenden Erfahrungen im Paritätischen.

Alle Ansätze und Ideen des Fachtages können in PflegeSelbsthilfegruppen vertieft werden. In PflegeSelbsthilfegruppen treffen sorgende und pflegende Angehörige auf Gleichgesinnte und können im Austausch auf Augenhöhe neue Perspektiven entwickeln. Isolation wird aufgehoben. Die Kontaktbüros PflegeSelbsthilfe vermitteln in bestehende Gruppen und unterstützen beim Aufbau neuer Gruppen.